Stets kritisch

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Sonntag, 26. Januar 2014

Von der Lebensleistungsrente zur Revolution

Von der Lebensleistungsrente zur Revolution – von Captain Slow

Wir haben also die große Koalition. Und die FDP ist von der Bildfläche verschwunden ins Nirvana der politischen Unbedeutsamkeit. So wie die Piraten. Wobei das das einzige ist, was diese Parteien gemeinsam haben. Die Grünen haben nichts zu melden im Bundestag und die ewig gestrigen bzw. die aktuell dummen der Linken auch nicht.

Die einzige Partei, die sich die persönliche Freiheit der Bürger auf die Fahnen geschrieben hatte, ist also untergegangen, weil sie die eigene Schrift auf der Fahne seit Jahren nicht mehr lesen kann. Aber die linken Besserwisser, die meinen, der grenzdebile Bürger müsse sich jeden Tag aufs neue von einem alles regulierenden Staat das Leben zur Hölle machen lassen, haben keine Macht mehr. Und damit sind Grüne wie Linke gemeint. Es könnte also alles gut werden. Alles wird gut. Mit der Mutti.

Falsch. Jeder Junge weiß spätestens seit seiner Pubertät, dass es mit Freiheit jeder Art Essig ist, wenn Mutti was zu sagen hat! Und Angela macht da keine Ausnahme. Ja es waren Rot-Grün, die uns auf Bundesebene mit dem Dosenpfand bestraften, weil wir alle zu dumm waren und sind, die richtigen Getränkeverpackungen zu kaufen. Die Grünen wettern seit Jahrzehnten über die Ölindustrie, obwohl die dabei sind, ein urgrünes politisches Ziel durchzusetzen: 1 Liter Sprit kostet bald 5 Mark. Jawohl Mark. Muttis rechnen noch in Mark. Meine jedenfalls. Gabriel wollte uns mal wieder ein Tempolimit auf Autobahnen reindrücken und hat damit Steinbrück ins Kreuz getreten, der sich revanchierte. Dennoch. Es sind dennoch vor allem die Grünen, die uns erziehen wollen, weil sie bessere Menschen sind als wir. Und ja, es sind die Linken, die alles verstaatlichen wollen, weil Ex-Kader der DDR mehr von Wirtschaft verstehen, als die Top-Manager der erfolgreichsten Wirtschaftsnation im Euroraum. Wenn nicht der Welt. Darum ist die DDR ja so erfolgreich gewesen. Also wirtschaftlich. Beim Ausspionieren der Bürger war sie sogar besser als die NSA. Ehre wem Ehre gebührt.

Aber das ist kein Grund zur Entwarnung. Wir werden von zwei sozialdemokratischen Volksparteien in einer GroKo regiert! Und wir wissen doch alle was die Sozen verzapfen, wenn man sie nur läßt. 35 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich usw. Früher war da wenigstens noch ein bürgerliches Bollwerk vor, das das schlimmste verhindern konnte. Selbst als die Sozis an der Macht waren, haben sie Kanzler in die Regierung gewählt, die wußten, wie beknackt ihre eigenen Genossen sind. Schmidt und Schröder. Aber jetzt? Der dicke Hamster aus Hannover und seine kongeniale Gespielin, das Pfannkuchengesicht. Hallo? Erde an SPD: Deutschland wollte schon Euren Steinbrück nicht! Wieviel weniger wollen wir dann Gabriel und Nahles? Es ist nicht zu fassen. Und schon geht es los: Mindestlohn, Rente mit 63. Na klar. Wir haben's ja. Griechenland finanziert sich wie von selbst, der Weltmarktpreis für Zaziki zieht an. Da hat einmal in der Geschichte ein Sozialdemokrat etwas wirtschaftlich sinnvolles gemacht: Die Agenda 2010. Und jetzt? 2010 ist vorbei, jetzt kommt der Ausverkauf 2014. Und die Mutti macht mit.

Der Mindestlohn. Das Herzstück sozialdemokratischer Politik seit einigen Jahren. Ein schönes Wort. Es wärmt das Herz des Genossen. Des Kleinen Mannes. Der etwa bei VW, Ford oder absurderweise bei Opel, die es leider immer noch gibt, mit Nachtschichtenzuschlag 3.000 bis 5.000 € netto nach Hause trägt und 3 mal im Jahr mit Kind und Kegel in den Pauschalurlaub all inklusive fährt. Um dort den Urlaubern aus aller Herren Länder zu demonstrieren, was Dolce Vita im Ruhrpott ist: Sich in Schalketrikot und Schlappen ab 9:00 Uhr morgens bei Bruthitze am Pool den Brägen mit Bier zubrüllen. Das Land der Dichter und Denker.

Also schön. Wenn eine Frisörin für 5 € Stundenlohn arbeiten muss, ist das nicht berühmt. Aber wer sitzt denn da bei Cut & Cash und läßt sich für 5,00 € pauschal die Vo-ku-hi-la stutzten? Josef Ackermann von der Deutschen Bank oder Gewerkschaftsmitglied Dombrowski, der letzten Montag noch mit Trillerpfeife und Verdi-Fahne auf der Strasse für gerechte Löhne krakeelt hat? Gerechte Löhne? Ja klar! Aber mit gerechten Preisen. Da fängt es an. Und da hört es auch schon auf. Rumkrakeelen jederzeit. Aber wenn es an das eigene Portemonnaie geht, ist der Deutsche sich selbst der nächste. Was bringt aber ein Mindestlohn, wenn dessen Kosten nicht erwirtschaftet werden? Genau: Stellenabbau, ALG2. Denkt in diesem Land keiner mehr eine Idee zu Ende?

Aber wir müssen nicht allen Mist auf den Sozen abladen. Von denen hätte man es ja nicht anders erwartet. Insofern Fair Play. Aber was bitte ist denn die „Lebensleistungsrente“ der Frau von der Leyen? Es ist also eine Lebensleistung, ein Kind zu kriegen? Donnerwetter. Wenn Frau Krawuttke aus Frankfurt/Oder 1993 mit 16 Jahren begann, einen schiefen Bankert nach dem anderen in die Welt zu werfen, ohne einen Schulabschluss oder eine Ausbildung ihr eigen zu nennen, seitdem von ALG 2 lebt und die 2. Generation Krawuttke den Kreißsaal einer Lehranstalt bereits ebenfalls vorzieht, dann ist das eine Lebensleistung? Weil die Leistung schon darin besteht, überhaupt am Leben zu bleiben und sich nicht von Papa Krawuttke eins mit der Dachklatte nucken zu lassen, weil das Bier mal wieder aus ist und die Stütze alle? Na gut, da war Frankfurt/Oder jetzt ein schlechtes Beispiel. Aber es gibt ja auch lebenswerte Städte in Deutschland. Lebensleistungsrente ist, wenn Menschen, die heute unter 40 sind, im Alter keine Rente mehr bekommen und sich das Leben nicht mehr leisten können. Weil die Schlaumeier in Berlin die Kohle anderweitig verballert haben.

Was also ist zu tun? Revolution, möchte man meinen. Aber das ist ja mit den Deutschen eigentlich nicht zu machen. Jedenfalls nicht, wenn es einigermaßen stilvoll und cool ablaufen soll. Eine Pseudorevolution hatten wir ab 1968. Da haben schlecht rasierte Lehramtsstudenten sich in Sitzkreisen Mao vorgelesen und dabei eine Ideologie entwickelt, die letztlich dazu dienen sollte, Frauen die sexuelle Freizügigkeit einzureden, damit man sie reihenweise flachlegen kann. Respekt dafür. Aber jetzt sitzen sie mit Birkenstocklatschen in Reihenhäusern deutscher Komponistenviertel. Oder im Bundestag. Also alles Käse.
1989 der Fall der Mauer. Ich bitte Sie! Diesmal waren die nicht nur schlecht rasiert, sondern zudem schlecht angezogen. Trafen sich in Kirchen und rannten danach auf die Straße um zu erklären, dass sie das Volk sind. Natürlich seid Ihr das Volk! Was denn sonst? Das wusste selbst Honecker! Wo der Franzose Straßenzüge in Brand setzt, diskutiert der Deutsche in Sit-Ins und Kirchen. Also das wird nichts.

Es gibt nur die Hoffnung, dass es bald wieder eine liberale Kraft gibt, die diesen Namen verdient. Eine liberale Kraft, die freiheitliche und marktliberale Kräfte vereinigt und eine solche Politik durchsetzt. Das wäre nach derzeitigem Stand auch eine Revolution. Ohne Bart.

Captain Slow


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